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Frau Barfuß im Wald
Frau Barfuß im Wald
anima - Echo der Sinnlichkeit

Naturgeflüster - in unserem Online-Magazin

 
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anima #mag1 | Unterwegs mit Kräuterhexe Katrin

Erde meine Mutter, Himmel mein Vater

Der Wald scheint gesichtslos.
Ein endloses Meer aus Bäumen, streng dem Weg nach oben, in den Himmel wachsend, folgend.
Ein Labyrinth aus Grün und Braun. Mit Kräuterhexe Katrin erhält er ein Gesicht. Einen Charakter, eine Mimik. Tanzt die Sonne durchs Blätterdach, entstehen Grübchen. Schwebt der Wind durch die Zweige, zeigt sich ein Stirnrunzeln. Die Falten, jene Strukturen in den Baumrinden, erzählen eine Geschichte. Der Wald wird lebendig. Er ist voller Ausdruck und Emotionen. Er atmet. Und er lebt. So wie wir es tun.

 

Unterwegs mit Kräuterhexe Katrin

„Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

- Der kleine Prinz

Wilder Thymian, Frauenmantel, Brennnessel. Huflattich, Rotklee, Breitwegerich. Pflanzen, die einst unscheinbar am Wegesrand gediehen, verwandeln sich in kostbare Kräuter, erhalten Namen und Bedeutung. Einige öffnen die Atemwege, während andere ein geheimes Schönheitselixier bergen. Manche wirken wie natürliche Pflaster, und die Fäden eines anderen lindern Ohrenschmerzen. Es ist das alte Wissen der Kräuter, das früher stets von den Ältesten der Familie, von Generation an Generation weitergegeben wurde. Doch auf dem Weg von damals zu heute ging das alte Wissen verloren. Ein Weg zurück zu den Wurzeln, ein Gespräch zwischen Wiesenduft und Schlernmystik.

In Verbindung treten

Katrin ist eine Tausendsassa. Alles, was sie macht, übt eine tiefe Faszination auf sie aus und macht sie neugierig. Und diese Neugierde hält auch in der Natur alles zusammen. Die Brixnerin, bekannt als Kräuterhexe Katrin, führt die Gäste im Bad Ratzes in die Geheimnisse der Natur ein und lässt sie deren Wunder hautnah erleben.

Frau streift Tannennadeln


„Bad Ratzes ist ein wunderbares Beispiel für einen Ort, der zeigt, wie wertvoll und beruhigend die Natur sein kann. Das Haus steht auf einer traumhaften Wiese, umgeben von duftenden Kräutern und einem klaren Bach. Der Schlern erhebt sich majestätisch wie ein schützendes Massiv, umringt von hohen Fichten. Hier wird die Natur als nachhaltige Ressource , als Quelle von Ruhe und Inspiration geschätzt. An solchen Orten können Menschen lernen, wieder in Kontakt mit der Natur zu treten und ihre Ängste abzubauen.“


Als Wildnispädagogin bedient sie sich des bekannten Coyote-Teaching. Anstelle direktes Wissen zu vermitteln, folgt der Ansatz einer erfahrungsbasierten Methode. In einfachen Worten: Es nutzt Geschichten, praktisches und interaktives Lernen, um die Verbindung zur Natur zu bündeln.


„Die meisten Menschen haben Angst vor der Natur bzw. haben wenig Verständnis dafür. Jede Pflanze erzählt ihre eigene Geschichte und hat ihren eigenen Nutzen, sei es als Heilmittel, Nahrung oder Teil eines größeren ökologischen Gleichgewichts. Indem wir uns dieses Wissens annehmen, können wir unsere Wertschätzung für die Natur vertiefen und lernen, in Harmonie mit ihr zu leben.“

Ein Funke, der überspringt

Was tun bei Regen? Wie baut man seinen eigenen Unterschlupf? Wie entzündet man ein Feuer nur mit natürlichen Hilfsmitteln? Wie findet man trinkbares Wasser? Wie orientiert man sich unter freiem Himmel? Was so wie ein Survivaltraining klingt, geht tiefer. Es sind nicht nur bloße Fertigkeiten, die man lernt, man verbindet sich auch mit der Natur. Gemeinsames Singen im Wald, gemeinsames Tanzen, im Winter ums Feuer stehend und sich die Hände reichend – ein ganz besonderes Gefühl.

Blumen


„Diese Naturverbindung wiederzufinden, lässt sich in Worten nur schwer beschreiben. Es ist eine Erfahrung, die das Herz berührt. Wenn sie erst einmal mittendrin sind, sind die Menschen unglaublich offen für das, was die Natur zu bieten hat. Wenn wir gemeinsam Kräutersalze oder im Winter Brustsalbe über dem offenen Feuer herstellen – alle sind sie fasziniert und eignen sich ein Wissen an, das sie später selbst anwenden können.“


Die Sinne stehen im Mittelpunkt – fühlen, riechen und schmecken, sehen und hören. Mit einem Körbchen werden die Wiesen erkundet, die das Bad Ratzes so besonders machen. Kräuter sammeln, vorsichtig und bedächtig, daran schnuppern und kosten. Zwischendurch singt man Lieder, als Zeichen der Dankbarkeit: „Erde meine Mutter, Himmel mein Vater, Feuer, Erde, Wasser und Luft – ich bin.“ Man überwindet seine anfängliche Scheu – wann singt oder tanzt man schon im Alltag? Doch hier bei Katrin fühlt es sich ganz natürlich an, als hätte man nie etwas anderes getan.

Inspiriert werden

„Das schönste Erlebnis ist, wenn das geteilte Wissen ein Lächeln auf den Gesichtern von Klein und Groß hinterlässt und man richtig sieht, wie die Faszination sie erfasst.“


Später sucht man sich einen Baumfreund, den man umarmen darf. Dann wird das Lagerfeuer entzündet, man sieht zu, wie der allererste Funke auf den Zunder trifft. Man ist da, ganz in der Gegenwart. Nach der Mittagspause trifft man sich wieder. Es wird am Feuer gekocht, geschnitzt, gebastelt, später machen Geschichten die Runde. Die Schlernhexen werden dank Katrins Erzählungen wieder lebendig. Im Sommer bleibt man länger auf, sieht zu, wie die Sterne den Horizont schmücken.

Frau hält Tannennadeln


Etwas längst Vergessenes blüht wieder auf. Die Natur im Bad Ratzes, sie macht etwas mit uns. In uns. Sie bringt uns zurück, zu unseren Wurzeln. Und zu unserer natürlichen Sinnlichkeit.

 

Folgen auch Sie den leisen Spuren der Natur – auf einer Entdeckungs­reise durch die Wiesen und Wälder von Bad Ratzes ...